Mittwoch, 7. Mai 2008
Das Genie hinter Bushs Reden


Humor

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Glaubst du noch oder denkst du schon?

Gestern hatten wir in einem Seminar eine interessante Diskussion. Nachdem wir in 2 Gruppen eingeteilt wurde, war es Aufgabe unserer Gruppe, folgenden Standpunkt zu vertreten: Das Konzept Religion (religion, religious, religioning) ist nicht zutreffend und muss daher komplett abgeschafft werden<. Eine ziemlich radikale Position und wir hatten zunächst alle unsere Schwierigkeiten dafür standfeste Argumente zu finden. In meinem Kopf formte sich dann so ein Argument, welches ich aber leider nicht richtig rüberbringen konnte. Es bezog sich auf die Aussage der Gegengruppe, dass bestimmtes Handeln und Denken von Menschen ganz klar religiösen Ursprungs ist. Was ich darauf sagte war in etwa, dass diese Menschen aber auch noch immer so oder so ähnlich handeln und denken würden, wenn wir dieses nicht als "religiös" bezeichnen würden. Als Beispiel nannte ich dann, dass ich ja auch nicht rumlaufe und irgendwelche Menschen umbringe und dies nicht nur deshalb nicht tue, weil die 10 Gebote es mir verbieten. Das Beispiel war ungünstig, aber mir fiel in dem Moment nichts besseres ein. I. Laufe der Diskussion kamen noch einige viel bessere Beispiele unserer Gruppe, was mich dazu veranlasst, das ganze nochmal geregelt niederzuschreiben. Sei es nur, um mir selbst meinen Gedankengang nochmal klar zu machen, denn jetzt nach der Diskussion könnt ich mich da auch ausdrücken. Was ich also meinte war folgendes:
Bestimmte Handlungen und bestimmte Art zu Denken als religiös aBzustempeln und daraufhin zu untersuchen ist doch eigentlich reichlich ineffektiv. Denn diese Handlungen und dieses Denken findet wahrscheinlich auch so oder so ähnlich statt, gäbe es das Konzept "Religion" nicht, um bestimmte Handlungen darunter zusammenzufassen. Ein Beispiel dafür wäre wohl die Heilige Kuh. In Indien dürfen Rinder nicht geschlachtet werden, aus religiösen Gründen. Aus religiösen Gründen? So weit mir bekannt ist, geht dies zurück auf die Tatsache, dass es zumindest in früheren Zeiten ökonomisch sinnvoller war, die Tiere am Leben zu lassen, denn sie sicherten das Überleben der Menschen, indem sie Dünger und Milch lieferten, als Zugtiere in der Landwirtschaft eingesetzt wurden, galten als Statussymbole etc. Das ganze hatte also nachvollziehbare ökonomische Gründe. Womöglich haben alle religiösen Handlungen und jegliches religiös motiviertes Denken einen solchen Urprung, der auch einfach mit bereits existierenden Konzepten erklärbar ist. Oder eben auch nicht so einfach. Wenn wir einen solchen eigentlich furchtbar unreligiösen Ursprung nun aber noch nicht kennen bzw. nicht sofort erkennen, bedeutet dies jedoch nicht, dass es ihn nicht gibt. Es dann einfach als "Naja, ist halt religiös motiviert" abzustempeln finde ich reichlich wenig hilfreich. Und das meinte ich ursprünglich mit meinem "ich lauf nicht rum und töte keine Menschen, nur weil mir das meine Religion verbietet" Beispiel. Vermutlich hat es einfach Vorteile für die Menschheit, wenn wir nicht rumlaufen und uns gegenseitig abmurkesn. Genauso ist es für ein Kind wohl von Vorteil, wenn es seine Eltern "ehrt" und auf sie hört, schließlich haben die mehr Lebenserfahrung und können einem schonmal hilfreiche Ratschläge geben und aus prekären Situationen helfen. Das leuchtet ja jedem (oder zumindest den meisten) Menschen ein. Man braucht also nicht das Konstrukt Religion heranzuziehen, um moralisch oder sinnvoll zu handeln bzw. moralische oder sinnvolle Handlungen zu erkennen.

Religion

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